Die Ausstellung „Haut, Stein“ in Weimar
Jakob Ganslmeier und EXIT-Deutschland
Eine Initiative der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
In diesem Jahr erinnert die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora an die Befreiung der Konzentrationslager vor 76 Jahren. Seit Jahresbeginn richtet der Blog #otd1945 („on this day 1945“) auf liberation.buchenwald.de Tag für Tag den Blick auf einzelne Geschehnisse in den KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora und macht damit bereits auf das diesjährige Gedenken aufmerksam. Ab April wird über das Onlineportal ein vielseitiges digitales und analoges Programm anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung zugänglich sein. In diesem Rahmen initiierte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, die Ausstellung „Haut, Stein“ von Jakob Ganslmeier in Kooperation mit EXIT-Deutschland erstmals als Installation im öffentlichen Raum zu präsentieren.
08.04.2021 bis 10.05.2021, Stéphane-Hessel-Platz in Weimar
Ab dem 18.05.2021 auf dem Nikolaiplatz in Nordhausen
Haut, Stein
Die Ausstellung rückt den Umgang mit nationalsozialistischen Symbolen in den Blick. Sie hinterfragt das Verbleiben, Verwenden und Verwischen einschlägiger Zeichen aus zwei Perspektiven: In Architektur und baulichen Ornamenten schreibt sich die Symbolik des Nationalsozialismus im öffentlichen Raum fort; als Tätowierungen dienen diese Zeichen dem individuellen Bekenntnis zum Rechtsextremismus.
Schwarz/Weiß-Fotografien des Künstlers Jakob Ganslmeier zeigen historische NS-Symbole an Häusern, Schmuckbändern, Fassaden und in ihrem räumlichen Zusammenhang im Dorf, an Straßen, in Siedlungen, die bis heute unverändert sichtbar oder nach Versuchen der Verfremdung noch immer erkennbar sind.
Daneben begleitete der Künstler über 3 Jahre intensiv die Arbeit von EXIT-Deutschland. Er porträtierte ehemalige Neonazis im Zuge der Entfernung / Überdeckung rechtsextremer Tattoos und führte mit ihnen und Mitarbeitern von EXIT-Deutschland Interviews. Entstanden ist eine künstlerische Arbeit, die den Prozess des Ausstiegs dokumentiert, Einblicke in (De-)Radikalsierungsprozesse gibt und über ihre zeitgemäße Aufarbeitung die Möglichkeit der Auseinandersetzung in unterschiedlichen Kontexten bietet.
Das Gesamtprojekt Haut, Stein stellt die individuellen Geschichten in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang – und an uns die Frage: Wie vergangen ist die deutsche Vergangenheit?
Der Podcast zur Ausstellung
Die Interviews zur Ausstellung wurden für einen Podcast eingesprochen. Die Geschichten von fünf Männern und zwei Frauen erzählen von ihrem Ein- und Ausstieg: über Gründe, Zweifel, von der Entscheidung bis zum Bruch, von ihrem Leben nach dem Ausstieg und der Entfernung von Szenetattoos. Während die Ausstellung die Entfernung der Tattoos fotografisch dokumentiert, wird durch die Geschichte die Person hinter den Fotografien sichtbar.
Die Geschichten wurden von Felix Lobrecht, Patrick Salmen, Julia Gamez Martin, Steffen Schroeder, Felix Römer, Ariana Baborie und Kai Lüftner eingesprochen.
Den Podcast gibt es bei Spotify und überall wo es Podcasts gibt.
Mehr zum Thema Ausstieg, aktuelle Informationen zur Ausstellung, Buchungsanfragen und Ausstellungstermine findet ihr unter: www.jakobganslmeier.com | mail@jakobganslmeier.com sowie www.exit-deutschland.de | info@exit-deutschland.de
Mehr zur Ausstellung in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora: www.liberation.buchenwald.de
Eine Initiative der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit Jakob Ganslmeier und EXIT-Deutschland.