Rechts gegen Rechts – Der unfreiwilligste Spendenlauf Deutschlands

In Deutschland finden im Jahr mehrere hundert rechtsextreme Demonstrationen statt. Was dagegen tun? Verbieten? Ignorieren? Blockieren?
Zielführender ist eine kreative Auseinandersetzung.

Das Zentrum Demokratische Kultur gGmbH entwickelte zusammen mit den Werbeagenturen Grabarz & Partner und GGH MullenLowe eine Idee, die auf einer Änderung der Spielregeln basiert und die Neonazis in eine Zwickmühle brachte – aus einem Nazimarsch wurde ein Spendenlauf und die Neo-Nazis wurden zu unfreiwilligen Spendern gegen die eigene Sache – zugunsten von EXIT-Deutschland – dem Ausstiegsprogramm für Neonazis

Die Zwickmühle als Modell

Erstmals wurde die Aktion am 15. November 2014 in Wunsiedel durchgeführt. Seit Jahren veranstalten dort Neonazis einen „Trauermarsch“, der nun zum ersten Mal in der Geschichte in einen Spendenlauf umfunktioniert wurde. Pro gelaufenem Meter gingen 10 € an EXIT-Deutschland – das Aussteigerprogramm für Neonazis. Die Spenden werden von regionalen Unternehmen und Förderern bereitgestellt. Am Rande der Demonstration wurden satirische Banner von Rechts gegen Rechts angebracht, der Spendenstand in Etappen mit Sprühkreide auf die Straße gesprüht. Am Ende wurden die Teilnehmer der Demonstration mit Urkunden und Konfetti empfangen. Im Internet konnte man den unfreiwilligsten Spendenlauf live verfolgen. Auf der Homepage von Rechts gegen Rechts wurde der Spendenstand und zurückgelegte Distanz veröffentlicht. Parallel zur Demonstration haben wir den die Aktion mit der Kamera begleitet und noch am gleichen Abend den Film zur Aktion veröffentlicht.

Das Ergebnis: 20.000 € Spenden und jede Menge überraschte Demonstranten. Neben dem weltweiten Presseecho wurde die Initiative vielfach prämiert. Rechts gegen Rechts erhielt diverse nationale und internationale Preise, darunter den Politik Award. Nach Wunsiedel wurde Rechts gegen Rechts in mehreren deutschen Städten wiederholt und auch international wurde die Idee unfreiwilligste Spendenlaufs adaptiert. Mit #HassHilft entwickelte das Zentrum Demokratische Kultur im Anschluss eine Übertragung der Idee ins Internet, mit gleichem Erfolg. Die Idee: Jeder Hasskommentar gibt unfreiwillig einen Euro für EXIT-Deutschland und die Aktion Deutschland hilft frei. Am Ende konnten beide Initiativen mit mehr als 50.000 Euro unterstützt werden.

Mit dem Modell wurden 3 Ziele verfolgt:

- Aktivierung der demokratischen Zivilgesellschaft vor Ort durch aktive Teilnahme an der Aktion
- Erzeugung von Frustration bei den Neonazis, die im Idealfall auf künftige Demonstrationen verzichten
- bei Spendenläufen für die Ausstiegsinitiative EXIT-Deutschland – Verankerung des Ausstiegsangebotes in den Köpfen potentiell Ausstiegswilliger

Rechts gegen Rechts wurde in Wunsiedel unterstützt von der Projektstelle gegen Rechtsextremismus Bad Alexandersbad, dem Bayerischen Verein für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde e.V., der Aussteigerhilfe Bayern e.V., dem DGB Bayern und dem Wunsiedler Bündnis gegen Rechtsextremismus.

Aber wir glauben, da geht immer noch mehr. Mit deiner Unterstützung. Mach dich stark gegen rechts – im Alltag, im Netz oder mit einer Spende.

„Rechts gegen Rechts“ ist eine Initiative der ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH.

Der unfreiwilligste Spendenlauf Deutschlands geht weiter! Bleiben Sie dran.

rechtsgegenrechts.de

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