8. März 2016

Pressemitteilung #Hasshilft & #EXIT-Nord

hasshilft

#Hasshilft Spendenübergabe (v.l.n.r.: Manuela Roßbach, Dr.Bernd Wagner, Stefan Rochow)

#Hasshilft gegen Hassrede im Internet – Soziale Medien bieten unendlich viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen, zu engagieren, auszutauschen oder zu kommunizieren – im guten wie im schlechten Sinne. Sie sind die Bühne für Diskussionen und gleichzeitig ein Katalysator für Hass. Sie sind ein virtueller Spiegel, in dem sich gesellschaftliche Entwicklungen abbilden. Besonders für Hasskommentare im Internet gibt es bisher nur wenig Handlungsmöglichkeiten und diejenigen, die den Hass nicht unwidersprochen stehen lassen möchten, fühlen sich oft hilflos. www.hasshilft.de – die erste unfreiwillige Online-Spenden-Aktion Deutschlands, setzt genau an diesem Punkt an. Und so geht’s: Wir wandeln, unterstützt von unseren Partnern, Nutzern und gemeinsam mit dem Aktionskreis ehemaliger Rechtsextremisten | EXIT-Deutschland, menschenverachtende Hassrede in eine Spende von jeweils einem Euro um. Das bedeutet: Je mehr Hasskommentare, desto mehr Euro. Und diese Spenden, jeweils 5.000,88 Euro, gehen nicht irgendwohin, sondern an Flüchtlingsprojekte der Aktion Deutschland Hilft und an EXIT-Deutschland.

Dr. Bernd Wagner, Geschäftsführer des Zentrum Demokratische Kultur gGmbH, zeigt sich erfreut über das positive Feedback und sieht darin auch eine Herausforderung für zukünftiges Handeln: „Die Aktivität der Rechtsextremisten und der völkischen Kräfte nimmt überall zu. EXIT-Deutschland will mit der neuerlichen Etablierung von EXIT-Nord helfen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Dabei engagieren sich auch ehemalige Rechtsextremisten und übernehmen Verantwortung für Freiheit und Würde jedes Menschen als Grundwert des Zusammenlebens.“

Unterstützt durch unsere Partner: SKY Deutschland, bigFM, FC. ST. Pauli, brandeins, fisch&fleisch, SOFORT Überweisung, Celle heute, Form und Raum, Facebook, Widerschein ibbm UG, Journal-EXIT und dem AKTIONSKREIS wurden seit dem 23. Oktober 2015 mit #Hasshilft 10.000 Euro an Spenden gesammelt und durch Hasskommentare im Internet freigegeben. Im Rahmen der Pressekonferenz wurden jeweils 5.000 Euro an die Aktion Deutschland Hilft, vertreten durch die Geschäftsführerin Manuela Roßbach und an EXIT-Deutschland / EXIT-Nord, vertreten durch Stefan Rochow, übergeben. Der erfreulich hohe Gesamtbetrag wäre aber vor allem ohne der ständigen Mithilfe der Community so nicht möglich gewesen. Links zu öffentlich geposteten Hasskommentaren erreichen die #Hasshilft- Redaktion am laufenden Band. Überhaupt waren und sind die Reaktionen der User durchweg positiv, abgesehen eben von den Hasskommentatoren, die durch #Hasshilft zu unfreiwilligen Spendern wurden.

Grundsätzlich zeichnet sich ab, dass es vier Reaktionen seitens der Hasskommentatoren gibt. Die erste Gruppe zeigt sich nicht beeindruckt und reagiert gar nicht auf unsere Antworten. Die zweite Gruppe fühlt sich angegriffen und zu Unrecht dem Spenden ausgesetzt, diese Gruppe reagiert zumeist mit weiteren Beschimpfungen – nun gegen #Hasshilft. Eine kleine Gruppe an Nutzern löschte, nach dem wir die Hassrede entsprechend kommentierten, ihre Kommentare selbst. In manchen Fällen wollte der Nutzer damit einfach unseren Kommentar verschwunden wissen, in anderen Fällen war dies jedoch sogar mit einer Entschuldigung für den zuvor verfassten Hasskommentar verbunden.
Eine weitere Reaktion war bei den Administratoren zu bemerken. Insbesondere Seiten, die sich nach außen ein bürgerliches Image geben, haben Kommentare – etwa mit Holocaust-Bezug oder Wünschen nach Vernichtung – nachdem wir sie kommentierten gelöscht. An den beschriebenen Erfahrungen wird deutlich, dass die meisten Nutzer sich über die Inhalte ihrer Kommentare sehr wohl bewusst sind, gleichwohl aber, dass sich eine aktive Auseinandersetzung mit Hassrede im Netz lohnt, wenn die Instrumente dafür entsprechend bewusst und gezielt eingesetzt werden. Neben den Spenden, die über #Hasshilft freigegeben wurden, zeigte sich so auch, dass es eine Vielzahl an Nutzern gibt, die der Verrohung und Hassrede im Netz entgegen treten wollen. Fabian Wichmann, Verantwortlicher für #Hasshilft, hebt hervor: „#Hasshilft soll und will keine Diskussionen ersticken oder verhindern, wohl aber eine klare Grenze zwischen Hassrede und Meinungsfreiheit ziehen. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass in sozialen Netzwerken zum Mord aufgerufen wird. Wer dies tut, muss dafür zu Verantwortung gezogen werden. #Hasshilft versucht in diesem Zusammenhang einen Beitrag zu leisten und gleichzeitig praktische Hilfe anzubieten.“

Mit den Spenden werden anteilig folgende Projekte unterstützt:

#EXIT-Nord

Die Aktivität von Rechtsextremisten und völkischen Kräften nimmt überall zu. EXIT-Deutschland will mit der neuerlichen Etablierung von EXIT-Nord helfen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Dabei engagieren sich auch ehemalige Rechtsextremisten und übernehmen Verantwortung für Freiheit und Würde jedes Menschen als Grundwert des Zusammenlebens.

#Aktion Deutschland Hilft

Geschäftsführerin Manuela Roßbach: “Unsere Bündnisorganisationen leisten weltweit humanitäre Hilfe für Menschen in Not und stehen für Solidarität, Toleranz und Partnerschaft. Die fremdenfeindlichen Kommentare im Internet, die auch an uns und unsere Bündnisorganisationen gerichtet werden, widersprechen den Werten einer freien demokratischen Gesellschafft. Wir freuen uns sehr, Charity-Partner von #Hasshilft zu sein und darüber, dass es auf Hass-Kommentare nun eine clevere Antwort gibt.”

Darum unterstützen wir #Hasshilft:

Fisch&Fleisch
„Meinungsfreiheit ist in unserer Arbeit ein hohes Gut! Hass und menschenfeindliche Äußerungen gehören jedoch nicht dazu. Deswegen unterstützen wir den kreativen Protest von #Hasshilft.“

SKY Deutschland
„Wir unterstützen #Hasshilft, weil die Aktion die denkbar klügste, sinnvollste und nachhaltigste Antwort auf Hasskommentare im Internet ist.“

#Hasshilft wird außerdem unterstützt von: bigFM, FC. ST. Pauli, brandeins, SOFORT Überweisung, Celle heute, Form und Raum, Facebook, Widerschein ibbm UG, Journal-EXIT und dem AKTIONSKREIS Exit-Deutschland.

Unterstützen Sie #Hasshilft durch ihre Spende.